Lassen wir einen Augenblick mal den Kaffee beiseite und reden wir über Demeter-Anbau (biodynamischen Anbau) und Klimaschutz.
foto: Lichtenford-Design
Lassen wir einen Augenblick mal den Kaffee beiseite und reden wir über Demeter-Anbau (biodynamischen Anbau) und Klimaschutz.
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Wir haben versucht, dieses ziemlich komplexe Thema auf 3 wesentliche Punkte für euch zusammenzutragen:
1. Beim Demeter-Anbau gilt:
„Durch die Ausbringung von Kompost, die Nutzung biodynamischer Präparate, weite Fruchtfolgen, den Anbau von Zwischenfrüchten und Leguminosen fördern sie (die Demeter-Bäuerinnen und -Bauern) das Bodenleben und bauen Humus auf.“*
2. Was der Humus kann:
Er „bringt nicht nur beste Lebensmittel hervor, sondern bindet CO2 aus der Atmosphäre (…) in einer vollkommen ungefährlichen Art und Weise.“**
3. Wie groß ist der Hebel?
„So geht das Umweltprogramm der UN davon aus, dass durch humusmehrende Bewirtschaftungsmethoden jedes Jahr bis zu 4,8Gt CO2 gespeichert werden können.“*** Das ist mehr als die 5-fache Menge des Treibhausgases, die wir in Deutschland pro Jahr ausstoßen und etwas mehr als die Gesamtmenge der CO2-Emissionen in der EU von 4,3 Milliarden Tonnen.
foto:
La Chacra D’dago
Zum einen, weil auch wir in Deutschland die Initiative „Boden Connection“ von Demeter unterstützt haben, was euch vermutlich in manchem Bioladen begegnet ist. Und, vielleicht noch viel wichtiger, weil unser Peru Kaffee von der Demeter-Farm La Chacra D’dago in Villa Rica kommt. Wir helfen dem Besitzer Dagoberto Marin, auch die Farmer aus der Umgebung zum Demeter-Anbau zu motivieren – die Umstellung dauert immerhin 3 Jahre. Damit versuchen wir, wenn auch indirekt, einen Betrag zu mehr Klimaschutz zu leisten. Was bei Kaffee nicht ganz so einfach ist.
Aber davon mal abgesehen: Der Demeter Single Origin aus Peru ist wirklich ein großartiger Kaffee mit einer leichten Süße von Haselnuss- und Schokonoten. Schon mal probiert?
Quellen:
*https://www.demeter.de/boden
**https://www.demeter.de/aktuell/farmers-for-future-kompost
***https://www.boelw.de/news/boelw-zur-bodenzustandserhebung-landwirtschaft/
Beschreibung des Entkoffeinierungs-Prozesses mit natürlicher Quellenkohlensäure
Ein elementarer Bestandteil unserer natürlichen Umwelt ist Kohledioxid, das auch als Kohlensäure bezeichnet wird. Kohlendioxid kommt in der Natur als Gas oder in Wasser gelöst vor. Es ist Bestandteil der Luft, die wir ein- und ausatmen. Es kommt vor in alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken und es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese der Pflanzen. In jüngster Zeit hat man herausgefunden, dass es auch ein ideales Extraktionsmittel für Koffein unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen ist. Dies ermöglicht es, Kaffee mit einem natürlichen, d.h. nicht chemisch-synthetischen Mittel selektiv zu entkoffeinieren.
Der besonders schonende Entkoffeinierungs-Prozess mit natürlicher Quellenkohlensäure kann wie folgt beschrieben werden:
Der Rohkaffee, d.h. nicht geröstete Kaffee, wird zunächst mit Wasser auf einen höheren Feuchtegehalt gebracht. In einem Extraktionsbehälter wird dem Kaffee dann durch zirkulierendes, flüssiges Kohlendioxid (Kohlensäure) unter hohem Druck das Koffein entzogen. Die Extraktion vollzieht sich in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem sich das CO₂ mit Koffein belädt, bis der Kaffee weitgehend von Koffein befreit ist (<0,1% bezogen auf den gerösteten Kaffee) und in einem Trockner auf schonende Art in etwa auf die Ursprungsfeuchte getrocknet werden kann. Erst nach dieser Trocknung des entkoffeinierten Rohkaffees erfolgt als weiterer Schritt die Röstung.
Die besonderen Merkmale des Entkoffeinierungs-Verfahrens mit natürlicher Quellenkohlensäure sind:
– Die Inhaltsstoffe, die für das Aroma des gerösteten Kaffees verantwortlich sind, bleiben praktisch voll erhalten (ein besonderer Vorteil bei feinen, hochwertigen Kaffee-Sorten)
– Es werden ausschließlich physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe eingesetzt: Chemisch inerte[1] Kohlensäure und reines Wasser
– Es sind dies absolut natürliche Stoffe – ein zusätzliches, wirkungsvolles Verkaufs- und Werbeargument
– Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, werden reduziert, wodurch die Bekömmlichkeit insgesamt gesteigert wird
– Es ist unübertroffen neutral in Bezug auf die Rösteigenschaften, die erwünschten Tassen-Merkmale, das Aroma, das Filterdurchlauf-Verhalten des Mahlgutes etc.
[1] Als chemisch inert (lateinisch für „untätig, unbeteiligt, träge“) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (etwa Luft, Wasser, Edukte und Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Quelle WikiPedia