Früher war definitiv nicht immer alles besser, aber diese Methode des „passiven Kochens“ ist über 100 Jahre alt und so aktuell wie nie zuvor. Das Prinzip ist einfach: Man nutzt die Wärme von Topf, Inhalt und Platte und schaltet einfach nach 2 Minuten den Herd aus.
foto: gaelle marcel on unsplash
Ein italienischer Nudelhersteller hat diese Sparflammen-Methode wiederentdeckt und sogar einen Koch-Guide dazu herausgegeben, damit man je nach Pasta den richtigen Garzeitpunkt erwischt.
Die Faustregel ist aber ganz simpel: Nach 2 Minuten Kochen Herd abschalten und die Nudeln 1 Minute länger ziehen lassen, als auf der Packung steht. Wichtig dabei: Deckel auf den Topf, damit die Wärme drinnen bleibt.
Vielleicht kennt ihr diese Technik ja schon (oder noch) vom Reiskochen. Sie funktioniert übrigens auch ganz hervorragend mit Couscous, Bulgur, dem Frühstücksei (da müsst ihr sicherlich ein bisschen probieren) und Gemüse wie Brokkoli & Co.
Das Tolle daran: Passiv kochen spart nicht nur Energie und damit bares Geld. Es verringert natürlich auch den CO2-Ausstoß um bis zu 80% (sagt der Nudelhersteller*). Und das wäre dann wirklich ein enormer Effekt.
Schlichtes „Platte-Aus“ funktioniert da nicht. Energiesparen ist hier ein bisschen komplexer. Es kommt auf die Brühmethode, die Maschine, euren individuellen Kaffeeverbrauch usw. an. Wenn ihr z.B. Kaffee mit dem Handfilter aufbrüht oder mit der Frenchpress, nutzt lieber den Wasserkocher als den Wasserkessel. Das ist sparsamer: Um einen Liter Wasser auf dem Herd zu erhitzen, braucht man ca. 150 Watt, dieselbe gleiche Menge mit einem modernen Wasserkocher ca. 100 Watt.
Eine klassische Filtermaschine hat im Durchschnitt einen Verbrauch (bei zweimaliger Nutzung am Tag für eine halbe Stunde) von ca. 1kWh (1000 Watt). Pad- oder Kapselmaschinen haben eine höhere Leistung, ca. 1.500 Watt, laufen aber nicht so lange.
Kocht immer nur so viel Kaffee, wie ihr wirklich trinkt. Macht auf jeden Fall die Warmhalteplatten aus – das sind wirklich Stromfresser, Thermoskannen sind definitiv besser (zumal der Kaffee daraus auch besser schmeckt). Und es lohnt sich tatsächlich langfristig, die Kaffeemaschine nicht im Standby-Modus zu halten – zieht einfach den Stecker, dann ist sie wirklich aus.
Klingt nach „Peanuts“? Jedes bisschen hilft (übrigens auch im Portemonnaie), finden wir. Und wenn viele viele kleine Schritte gehen, wird eben doch etwas Größeres daraus.
Mehr Tipps zum Kaffeekochen – zum Beispiel wie man wirklich einen Pour-over, einen Filterkaffee richtig macht – findet ihr auch hier im Blog in der Rubrik „Kaffeekochen“ im Beitrag „Das Aroma von 2 Minuten 30“.
Quelle Verbrauchszahlen: praxistipps.chip.de
*https://www.barilla.com/de-de/passives-kochen
Beschreibung des Entkoffeinierungs-Prozesses mit natürlicher Quellenkohlensäure
Ein elementarer Bestandteil unserer natürlichen Umwelt ist Kohledioxid, das auch als Kohlensäure bezeichnet wird. Kohlendioxid kommt in der Natur als Gas oder in Wasser gelöst vor. Es ist Bestandteil der Luft, die wir ein- und ausatmen. Es kommt vor in alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken und es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese der Pflanzen. In jüngster Zeit hat man herausgefunden, dass es auch ein ideales Extraktionsmittel für Koffein unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen ist. Dies ermöglicht es, Kaffee mit einem natürlichen, d.h. nicht chemisch-synthetischen Mittel selektiv zu entkoffeinieren.
Der besonders schonende Entkoffeinierungs-Prozess mit natürlicher Quellenkohlensäure kann wie folgt beschrieben werden:
Der Rohkaffee, d.h. nicht geröstete Kaffee, wird zunächst mit Wasser auf einen höheren Feuchtegehalt gebracht. In einem Extraktionsbehälter wird dem Kaffee dann durch zirkulierendes, flüssiges Kohlendioxid (Kohlensäure) unter hohem Druck das Koffein entzogen. Die Extraktion vollzieht sich in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem sich das CO₂ mit Koffein belädt, bis der Kaffee weitgehend von Koffein befreit ist (<0,1% bezogen auf den gerösteten Kaffee) und in einem Trockner auf schonende Art in etwa auf die Ursprungsfeuchte getrocknet werden kann. Erst nach dieser Trocknung des entkoffeinierten Rohkaffees erfolgt als weiterer Schritt die Röstung.
Die besonderen Merkmale des Entkoffeinierungs-Verfahrens mit natürlicher Quellenkohlensäure sind:
– Die Inhaltsstoffe, die für das Aroma des gerösteten Kaffees verantwortlich sind, bleiben praktisch voll erhalten (ein besonderer Vorteil bei feinen, hochwertigen Kaffee-Sorten)
– Es werden ausschließlich physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe eingesetzt: Chemisch inerte[1] Kohlensäure und reines Wasser
– Es sind dies absolut natürliche Stoffe – ein zusätzliches, wirkungsvolles Verkaufs- und Werbeargument
– Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, werden reduziert, wodurch die Bekömmlichkeit insgesamt gesteigert wird
– Es ist unübertroffen neutral in Bezug auf die Rösteigenschaften, die erwünschten Tassen-Merkmale, das Aroma, das Filterdurchlauf-Verhalten des Mahlgutes etc.
[1] Als chemisch inert (lateinisch für „untätig, unbeteiligt, träge“) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (etwa Luft, Wasser, Edukte und Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Quelle WikiPedia