Neulich stand ich gemütlich, völlig entspannt mit einem Freund in der Küche, goss den Frenchpress-Kaffee in die Thermoskanne, den Rest mit dem Kaffeesatz ins Spülbecken – und bekam den Rüffel meines Lebens.
Neulich stand ich gemütlich, völlig entspannt mit einem Freund in der Küche, goss den Frenchpress-Kaffee in die Thermoskanne, den Rest mit dem Kaffeesatz ins Spülbecken – und bekam den Rüffel meines Lebens.
Kaffeesatz verbindet sich mit Fett und anderen Ablagerungen im Abfluss zu einer steinharten Masse, der mit Pömpel und selbst Chemie nicht beizukommen ist. Woher der Irrglaube kommt, man könnte damit den Abfluss sogar reinigen – keine Ahnung. Das Gerücht hält sich auf jeden Fall hartnäckig.
Kaffeesatz gehört also, falls man ihn wegwirft, in die Biotonne. Man kann damit aber auch eine ganze Menge wunderbarer Dinge anfangen: vom Einsatz im Garten bis hin zur DIY-Kosmetik. Hier ein paar Beispiele:
Weil Kaffeesatz jede Menge Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält, kann man damit gut Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon unter die Arme greifen. Er hat einen niedrigen pH-Wert, also können ihn besonders Hortensien und Rhododendren gut gebrauchen. Einfach den Kaffeesatz um die Pflanze herumstreuen, ein bisschen Blumenerde drüber, fertig.
Außerdem wirkt das Koffein gut gegen Schädlinge. Wer also einen Ring aus Kaffeesatz rund um seinen Salat streut, hält die kleinen Biester vom Blatt fern, ohne dass die Tierchen zu Schaden kommen.
Wenn Haut und Haare mal einen ganz besonderen Kick brauchen, können wir euch Kaffeesatz wärmstens empfehlen. Schaut doch mal in unseren Blogbeitrag „Wie schön ist das denn…?“. Da findet ihr die genauen Anleitungen für Peeling, Shampoo & Co.
Kaffeesatz gegen Gerüche. Ob an den Händen oder im Raum, Kaffeesatz nimmt das Übel auf und neutralisiert es. Funktioniert übrigens sogar bei Sneakern (falls man sie nicht waschen kann). Einfach den (trockenen!) Kaffeesatz reinstreuen und einen Tag später mit dem Staubsauger entfernen.
Habt ihr noch mehr Lifehacks mit Kaffeesatz? Dann schreibt uns gerne hier oder auf Facebook und Instagram. Wir freuen uns über jeden weiteren Tipp.
Beschreibung des Entkoffeinierungs-Prozesses mit natürlicher Quellenkohlensäure
Ein elementarer Bestandteil unserer natürlichen Umwelt ist Kohledioxid, das auch als Kohlensäure bezeichnet wird. Kohlendioxid kommt in der Natur als Gas oder in Wasser gelöst vor. Es ist Bestandteil der Luft, die wir ein- und ausatmen. Es kommt vor in alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken und es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese der Pflanzen. In jüngster Zeit hat man herausgefunden, dass es auch ein ideales Extraktionsmittel für Koffein unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen ist. Dies ermöglicht es, Kaffee mit einem natürlichen, d.h. nicht chemisch-synthetischen Mittel selektiv zu entkoffeinieren.
Der besonders schonende Entkoffeinierungs-Prozess mit natürlicher Quellenkohlensäure kann wie folgt beschrieben werden:
Der Rohkaffee, d.h. nicht geröstete Kaffee, wird zunächst mit Wasser auf einen höheren Feuchtegehalt gebracht. In einem Extraktionsbehälter wird dem Kaffee dann durch zirkulierendes, flüssiges Kohlendioxid (Kohlensäure) unter hohem Druck das Koffein entzogen. Die Extraktion vollzieht sich in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem sich das CO₂ mit Koffein belädt, bis der Kaffee weitgehend von Koffein befreit ist (<0,1% bezogen auf den gerösteten Kaffee) und in einem Trockner auf schonende Art in etwa auf die Ursprungsfeuchte getrocknet werden kann. Erst nach dieser Trocknung des entkoffeinierten Rohkaffees erfolgt als weiterer Schritt die Röstung.
Die besonderen Merkmale des Entkoffeinierungs-Verfahrens mit natürlicher Quellenkohlensäure sind:
– Die Inhaltsstoffe, die für das Aroma des gerösteten Kaffees verantwortlich sind, bleiben praktisch voll erhalten (ein besonderer Vorteil bei feinen, hochwertigen Kaffee-Sorten)
– Es werden ausschließlich physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe eingesetzt: Chemisch inerte[1] Kohlensäure und reines Wasser
– Es sind dies absolut natürliche Stoffe – ein zusätzliches, wirkungsvolles Verkaufs- und Werbeargument
– Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, werden reduziert, wodurch die Bekömmlichkeit insgesamt gesteigert wird
– Es ist unübertroffen neutral in Bezug auf die Rösteigenschaften, die erwünschten Tassen-Merkmale, das Aroma, das Filterdurchlauf-Verhalten des Mahlgutes etc.
[1] Als chemisch inert (lateinisch für „untätig, unbeteiligt, träge“) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (etwa Luft, Wasser, Edukte und Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Quelle WikiPedia