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Wenn man sich doch jetzt nur an den Handarbeitsunterricht von vor gefühlt 100 Jahren erinnern könnte… Obwohl das zumindest bei mir auch nicht helfen würde, habe ich mich doch damals mit einer sehr wohlwollenden 4- vom Nähen, Flicken und Stricken verabschiedet. Aber: Das Reparieren von Klamotten hilft. Und zwar nicht nur den Lieblingsteilen, sondern auch beim CO2-Sparen.
Etwa 10% der globalen CO2-Emissionen* werden durch die Textilindustrie verursacht – mehr als die Luft- und Seeschifffahrt zusammen ausstoßen. Sprich: Jedes Kleidungsstück, das wir retten, ändert etwas. Und dazu braucht es nicht mehr als Nadel und Faden.
Wer aber keine Ahnung vom Stopfen und Nähen hat, dem sei das Buch „Verflickt & zugenäht“ (Hauptverlag 2018) von Kerstin Neumöller** empfohlen. Sie gibt hier nicht nur Anleitungen für die „ganz alltäglichen“ Wehwehchen. Sie zeigt auch, wie man Kleidungsstücke höchst dekorativ „repariert“.
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alexandra fuller on unsplash
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Ein Konzept, das übrigens schon seit Jahrhunderten in Japan Traditon hat: Bei Kintsugi wird zerbrochene Keramik mit goldenem oder silbernem Lack so gekittet, dass der Makel ästhetisch und wertschätzend in den Mittelpunkt rückt. Das Ganze basiert auf dem Gedanken des Wabi Sabi, was in etwa „Schönheit des Unvollkommenen“ bedeutet. Die Britin Celia Pym*** hat das übrigens zu einer eigenen Kunstform erhoben und ist mit ihren knallbunten „Flicken“ in angesagten Museen und Galerien vertreten.
Ein Kunstwerk muss der gestopfte Pulli ja nicht gleich werden – und wer so wie ich Mut zur Lücke hat, kann sich natürlich auch an die meist sehr guten Änderungsschneidereien wenden. Oder an eines der vielen Reparatur-Cafés. Oder z.B. mit der Konfekt-Kunststopferei**** in Hamburg Kontakt aufnehmen, die per Online-Diagnose den Schaden begutachtet und ein Reparatur-Angebot macht. Und dann schickt man das gute Stück einfach dorthin. Von den ganzen Online-Tutorials mal abgesehen – es gibt jede Menge Möglichkeiten, seinen Klamotten ein wirklich langes Leben zu schenken, nur Mut.
Gesagt, getan: Bewaffnet mit einem schönen großen Milchkaffee habe ich mich an den (vom Lieblingsmensch gemopsten) dicken Pulli gewagt und das Loch vorne am Bauch (warum sind die eigentlich immer da?) mit einem Maschenstich repariert. In Rot! Na bitte, geht doch!
Quelle:
*www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20201208STO93327/umweltauswirkungen-von-textilproduktion-undabfallen-infografik
** www.haupt.ch/buecher/gestalten-design/verflickt-zugenaeht.html
*** celiapym.com
**** www.knfkt.de
Beschreibung des Entkoffeinierungs-Prozesses mit natürlicher Quellenkohlensäure
Ein elementarer Bestandteil unserer natürlichen Umwelt ist Kohledioxid, das auch als Kohlensäure bezeichnet wird. Kohlendioxid kommt in der Natur als Gas oder in Wasser gelöst vor. Es ist Bestandteil der Luft, die wir ein- und ausatmen. Es kommt vor in alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken und es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese der Pflanzen. In jüngster Zeit hat man herausgefunden, dass es auch ein ideales Extraktionsmittel für Koffein unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen ist. Dies ermöglicht es, Kaffee mit einem natürlichen, d.h. nicht chemisch-synthetischen Mittel selektiv zu entkoffeinieren.
Der besonders schonende Entkoffeinierungs-Prozess mit natürlicher Quellenkohlensäure kann wie folgt beschrieben werden:
Der Rohkaffee, d.h. nicht geröstete Kaffee, wird zunächst mit Wasser auf einen höheren Feuchtegehalt gebracht. In einem Extraktionsbehälter wird dem Kaffee dann durch zirkulierendes, flüssiges Kohlendioxid (Kohlensäure) unter hohem Druck das Koffein entzogen. Die Extraktion vollzieht sich in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem sich das CO₂ mit Koffein belädt, bis der Kaffee weitgehend von Koffein befreit ist (<0,1% bezogen auf den gerösteten Kaffee) und in einem Trockner auf schonende Art in etwa auf die Ursprungsfeuchte getrocknet werden kann. Erst nach dieser Trocknung des entkoffeinierten Rohkaffees erfolgt als weiterer Schritt die Röstung.
Die besonderen Merkmale des Entkoffeinierungs-Verfahrens mit natürlicher Quellenkohlensäure sind:
– Die Inhaltsstoffe, die für das Aroma des gerösteten Kaffees verantwortlich sind, bleiben praktisch voll erhalten (ein besonderer Vorteil bei feinen, hochwertigen Kaffee-Sorten)
– Es werden ausschließlich physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe eingesetzt: Chemisch inerte[1] Kohlensäure und reines Wasser
– Es sind dies absolut natürliche Stoffe – ein zusätzliches, wirkungsvolles Verkaufs- und Werbeargument
– Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, werden reduziert, wodurch die Bekömmlichkeit insgesamt gesteigert wird
– Es ist unübertroffen neutral in Bezug auf die Rösteigenschaften, die erwünschten Tassen-Merkmale, das Aroma, das Filterdurchlauf-Verhalten des Mahlgutes etc.
[1] Als chemisch inert (lateinisch für „untätig, unbeteiligt, träge“) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (etwa Luft, Wasser, Edukte und Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Quelle WikiPedia