Dass Kaffee großartig ist, naja, das wissen wir alle – klar. Dass man aber anhand von Kaffeeflecken herausfindet, wie man Druckverfahren und Beschichtungen gleichmäßiger und damit besser macht, das ist schon überraschend.
Dass Kaffee großartig ist, naja, das wissen wir alle – klar. Dass man aber anhand von Kaffeeflecken herausfindet, wie man Druckverfahren und Beschichtungen gleichmäßiger und damit besser macht, das ist schon überraschend.
Prof. Dr. Nicolas Vogel und sein Team an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Bereich Chemie und Bioingenieurwesen haben zusammen mit Forschern aus Edinburgh eine Strategie entwickelt, die den Kaffeering-Effekt aushebelt und ein gleichmäßiges Trocknungsmuster erreicht.
Heißt: Wenn man Kaffee verschüttet, verdampft die Flüssigkeit an den Rändern schneller als in der Mitte. Weil sich im Kaffee durch das Aufbrühen kleine, feste Partikel befinden. Und die haben eine andere Trocknungsgeschwindigkeit. Deshalb werden sie an den Fleckenrand gezogen – der Kaffeering entsteht. (Alles klar soweit?) Das gilt übrigens auch für Tinte, Rotwein und andere partikelhaltige Flüssigkeiten.
Der Trick der Forscher ist nun, „die Oberflächen der Partikel mit Polymerketten so zu funktionalisieren, dass sie sich effizient voneinander abstoßen und gleichzeitig stark an die Oberfläche des Tropfens gezogen werden. Die räumliche Abstoßung verhindert die Partikelanhäufung am Rand des Tropfens, während die Anlagerung der Partikel an der Tropfenoberfläche zu einem gleichmäßigen Partikelfilm führt. Zusammen hebeln die beiden Effekte die Entstehung des Kaffeerings aus.“* Und das wiederum hilft, Beschichtungsverfahren zum Beispiel von Solarzellen zu optimieren.
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Beschreibung des Entkoffeinierungs-Prozesses mit natürlicher Quellenkohlensäure
Ein elementarer Bestandteil unserer natürlichen Umwelt ist Kohledioxid, das auch als Kohlensäure bezeichnet wird. Kohlendioxid kommt in der Natur als Gas oder in Wasser gelöst vor. Es ist Bestandteil der Luft, die wir ein- und ausatmen. Es kommt vor in alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken und es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese der Pflanzen. In jüngster Zeit hat man herausgefunden, dass es auch ein ideales Extraktionsmittel für Koffein unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen ist. Dies ermöglicht es, Kaffee mit einem natürlichen, d.h. nicht chemisch-synthetischen Mittel selektiv zu entkoffeinieren.
Der besonders schonende Entkoffeinierungs-Prozess mit natürlicher Quellenkohlensäure kann wie folgt beschrieben werden:
Der Rohkaffee, d.h. nicht geröstete Kaffee, wird zunächst mit Wasser auf einen höheren Feuchtegehalt gebracht. In einem Extraktionsbehälter wird dem Kaffee dann durch zirkulierendes, flüssiges Kohlendioxid (Kohlensäure) unter hohem Druck das Koffein entzogen. Die Extraktion vollzieht sich in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem sich das CO₂ mit Koffein belädt, bis der Kaffee weitgehend von Koffein befreit ist (<0,1% bezogen auf den gerösteten Kaffee) und in einem Trockner auf schonende Art in etwa auf die Ursprungsfeuchte getrocknet werden kann. Erst nach dieser Trocknung des entkoffeinierten Rohkaffees erfolgt als weiterer Schritt die Röstung.
Die besonderen Merkmale des Entkoffeinierungs-Verfahrens mit natürlicher Quellenkohlensäure sind:
– Die Inhaltsstoffe, die für das Aroma des gerösteten Kaffees verantwortlich sind, bleiben praktisch voll erhalten (ein besonderer Vorteil bei feinen, hochwertigen Kaffee-Sorten)
– Es werden ausschließlich physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe eingesetzt: Chemisch inerte[1] Kohlensäure und reines Wasser
– Es sind dies absolut natürliche Stoffe – ein zusätzliches, wirkungsvolles Verkaufs- und Werbeargument
– Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, werden reduziert, wodurch die Bekömmlichkeit insgesamt gesteigert wird
– Es ist unübertroffen neutral in Bezug auf die Rösteigenschaften, die erwünschten Tassen-Merkmale, das Aroma, das Filterdurchlauf-Verhalten des Mahlgutes etc.
[1] Als chemisch inert (lateinisch für „untätig, unbeteiligt, träge“) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (etwa Luft, Wasser, Edukte und Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Quelle WikiPedia