… Kann man guten Kaffee besser machen? Das Bessere ist des Guten Feind – hat mir mein Kreativ-Direktor in grauer Vorzeit beigebracht. Also habe ich einen Versuch mit einem Functional Coffee gewagt. Vielleicht ist ja was dran, an dem Gesundheitstrend aus den USA. Bequem wäre es ja, wenn man mit seinem Morgentässchen direkt etwas für Immunsystem, Verdauung oder Faltenfreiheit tun könnte.
foto: gül işık von pexels
… Kann man guten Kaffee besser machen? Das Bessere ist des Guten Feind – hat mir mein Kreativ-Direktor in grauer Vorzeit beigebracht. Also habe ich einen Versuch mit einem Functional Coffee gewagt. Vielleicht ist ja was dran, an dem Gesundheitstrend aus den USA. Bequem wäre es ja, wenn man mit seinem Morgentässchen direkt etwas für Immunsystem, Verdauung oder Faltenfreiheit tun könnte.
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Fangen wir aber am Anfang an: Was ist guter Kaffee? Für uns, hier bei Mount Hagen, ist das immer Bio- oder Demeter-Kaffee. Weil nur so Umwelt, Natur, Artenvielfalt erhalten bleiben. Es ist immer fair gehandelter Kaffee. Weil nur damit die Farmer wirklich eine Existenzgrundlage haben. Es sind immer handgepflückte, handverlesene Kirschen und Bohnen, die hier in Hamburg sehr sanft und langsam in Trommelröstern geröstet werden. Weil sich nur so die über 800 Aromen voll entfalten können und der Charakter unserer ungewöhnlichen Arabicas zur Geltung kommt. Definitiv kein Mainstream-Genuss – „Kaffee für Fortgeschrittene“ eben. So weit. So gut.
Zurück zu meinem Selbstversuch mit Functional Coffee. Ich hatte gelesen, dass in den USA Kaffee mit Kurkuma, Ginseng, Zimt, Thiamin, Coenzym Q10, Pilzen und anderen Dingen angereichert wird, um ihm noch den einen oder anderen gesunden Mehrwert (#function) mitzugeben. Hm.
Eigentlich ist Kaffee ja per se ziemlich gesund: 3–4 Tassen pro Tag senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Leberkrebs, Parkinson, Alzheimer und Diabetes (nachzulesen hier: „Wie gesund ist Kaffee eigentlich?“).
Aber jetzt soll er als Functional Coffee auch noch das Immunsystem stärken, die Verdauung anregen und – Achtung! – vorzeitigen Falten entgegenwirken. Und da hatten sie mich.
„Anti-Falten“ ist ein Zauberwort, das mich magisch anzieht. Immer! (Fragt bitte nicht, warum.) Und darum musste also Kaffee mit Collagen her, der sogenannte „Glow-Kaffee“ unter den Functional Coffees. Hier ist das Kaffeepulver selbst zwar nicht angereichert, aber man rührt das Collagen-Pulver in den aufgebrühten Kaffee hinein und wendet damit die Geheimzutat aller Anti-Aging-Cremes von innen an. Die Haut soll straff und elastisch werden und man strahlt ganz gesund, deshalb „glow“.
„Und?“, fragte mich die beste aller Kolleginnen nach 4 Wochen, „Sieht man schon was?“. Schon allein die Frage zeigt: Der Erfolg war eher mäßig. Ja, ich weiß, man soll Functional Coffees über mehrere Monate und auch ganz regelmäßig trinken. Aber was soll ich sagen: Mir schmeckt mein Kaffee definitiv besser ohne Glow-Pulver. Ich trinke ihn, weil ich seine Aromen mag, ihn lecker finde – was er mit dem Pulver definitiv nicht ist. Darum kann ich mir auch Zusätze wie Galgant, Pilze oder Kurkuma nicht in meinem Tässchen vorstellen. Damit koche ich lieber. Und wenn ich dann lese, dass man „fein-bittere Löwenzahnextrakte und Saftkonzentrat aus der Artischocke“ in den Kaffee packt und dafür tatsächlich über 180€ pro Kilo verlangt… (Hammer, was für ein Businessmodell). Ich bin da raus.
Falls ich wirklich meine, dass die Schokoaromen meines Lieblings-Peru-Espresso mal ein bisschen Kardamom vertragen könnten, weil mir gerade nach Orient ist, okay. Aber sonst „funktioniert“ Kaffee für mich doch eher pur.
Wie ist das bei euch? Habt ihr schon Functional Coffees probiert? Wie haben sie euch geschmeckt und was haltet ihr davon? Oder seid ihr auch eher Genuss-Puristen? Schreibt uns unbedingt mal in den Kommentaren, wie eure Selbstversuche ausgegangen sind.
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HÄTTE ICH GERN.