Espresso? Flat White? Melange? Unsere Top 10 der Kaffees.

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Kristin Oldenburg

foto: nathan dumlao on unsplash

Stell dir vor, du sitzt in Italien im Café. Ein herrlicher Nachmittag, die Sonne scheint, pitoreskes Piazzaleben, du bestellst einen Cappuccino. Spätestens jetzt ist klar: Du bist ein „stupido turista“. In Italien (wie in vielen anderen mediterranen Ländern) trinkt man nach 12.00 Uhr nun mal keinen Kaffee (egal welchen) mit Milch.

Damit du also für alle Kaffeespezialitäten der Urlaubssaison gerüstet bist oder beim Smalltalk ein bisschen glänzen kannst, kommen hier die Top 10 der Kaffees und ihre Zubereitung.

Nr. 1: Der Espresso.

Weil er die Basis etlicher Spezialitäten ist, beginnen wir mit ihm. Wasser wird mit hohem Druck (9 bar) ca. 25 Sekunden durch sehr fein gemahlenen (0,3–0,4mm Korngröße), dunkel und lange gerösteten (14 Min.) Kaffee gepresst. Heraus kommen 25ml schwarze Köstlichkeit mit feiner Crema.

Verglichen mit der gleichen Menge Filterkaffee hat er weniger Koffein. Allerdings ist die Konzentration höher, da er mit weniger Wasser aufgebrüht wird. Richtig gut gemachten Espresso erkennt man an weichen, würzigen, opulenten Aromen und an seiner Crema. Was am besten in der Siebträgermaschine gelingt.

Beim Espresso Macchiato wird eigentlich nur ein Löffelchen Milchschaum darauf gegeben. Aber Achtung: Nicht mehr nach 12.00 Uhr mittags bestellen (ihr wisst schon).

Nr. 2: Der Ristretto

Im Prinzip ein „kurzer“ Espresso, um genau zu sein 15–18ml. Er wird intensiver, öliger und eher süßlicher als ein Espresso.

Nr. 3: Der Americano

Die lange Version des Espresso: Selbiger wird in einer Kaffeetasse serviert und mit heißem Wasser nachträglich aufgegossen. Während der Lungo einfach ein Espresso ist, der mit der doppelten Menge an Wasser aufgebrüht wird (doppelt so lange Durchlaufzeit beim Siebträger). Alles klar?

Nr. 4: Der Cappuccino

Ein Klassiker schlechthin. Der Espresso wird mit viel (ca. 125–150ml) geschäumter Milch aufgegossen und in der Tasse serviert.

Nr. 5: Der Latte Macchiato

Kommt im hohen Glas. Aufgeschäumte Milch wird dort hineingegossen und kurz stehengelassen, damit sich Schaum und Milch trennen. Dann vorsichtig einen Espresso hineingießen, sodass er sich zwischen Schaum und Milch setzt. Sieht köstlich aus – das Auge trinkt schließlich mit.

Nr. 6: Der Caffè Latte (oder Café au lait oder Melange)

Das ist ein ganz klassischer Milchkaffee. Wird nicht zwingend mit Espressobohnen zubereitet. Das Verhältnis Kaffee zu Milch ist ca. 1:1. Oft (insbesondere in Frankreich) wird der Kaffee in der Frenchpress zubereitet. Und die Milch wird zwar erhitzt, aber kaum geschäumt.

Beim Café con leche, also der spanischen Variante (der aber wieder aus Espresso zubereitet wird), kann das Kaffee-Milch-Verhältnis variieren: „Clarito“ bedeutet mit etwas mehr Milch. Und „oscurito“ mit etwas weniger. Während der Café cortado ein Espresso im Glas ist, aufgefüllt mit einem kleinen bisschen heißer Milch.

Nr. 7: Der Flat White

Um die Verwirrung komplett zu machen: Ein Flat White ist ein doppelter Espresso mit leicht geschäumter Milch. Ähnelt dem Cappuccino, aber beim Flat White haben Milch und Espresso das gleiche Verhältnis.

Weil so viele es von euch genau wissen wollten, hier das Rezept für den Flat White: Man nehme… 

  • 1 doppelten Espresso (ca. 50ml)
  • und dazu die gleiche Menge geschäumte Milch.

 
ACHTUNG:
Der Milchschaum sollte flüssiger als bei einem klassischen Cappuccino sein! Deshalb schließt der Schaum auch mit der Tasse ab und ragt nicht darüber hinaus (wie beim Cappuccino). Und es lässt sich ganz schöne Latte Art damit fabrizieren.

Direkt ausprobieren? Hier bekommt ihr den richtigen Espresso für den Flat White.

Nr. 8: Der Galao

Die portugiesische Variante des Caffè Latte. Wobei sich hier die Geister streiten: Entweder wird ein doppelter Espresso mit einem Schuss kalter (!) Milch aufgegossen. Oder (so sagt es die Enzyklopädie) er wird mit heißer, aber nicht geschäumter Milch im Verhältnis 4:5 zubereitet.

Nr. 9: Der braune Kaffee

Eine österreichische Spezialität. Der klassische Filterkaffee mit einem Schuss Milch oder Kaffeesahne.

Nr. 10: Der Mokka

Wird manchmal als Synonym für einen Espresso benutzt. Ist aber eigentlich ein extrem fein gemahlener Kaffee, der im Mokkakännchen direkt mit Zucker aufgekocht und dann in eine kleine Tasse gegossen wird – inklusive Kaffeesatz. Dadurch hat er mit Abstand den höchsten Koffeingehalt aller Kaffeegetränke (bis zu 130 Milligramm pro Tasse).

So. Nun sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen bei euren Urlaubskaffees. Und wer immer noch nicht genug hat vom Kaffeewissen für Fans, dem sei unsere Enzyklopädie empfohlen. Oder ihr schreibt uns via Instagram oder Facebook, falls ihr noch Fragen habt.