foto: nathan dumlao on unsplash
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Ob Herz, Tulpe, Schwan – wenn ein Barista mit Milchschaum zaubert, ist das keine „Effekthascherei“. Natürlich trinkt das Auge mit, und so eine hübsche Figur macht definitiv Laune, aber dieses dekorative Schäumchen ist auch ein Zeichen für eine perfekt zubereitete Milch – und damit natürlich auch für einen guten Barista.
Übung. Jede Menge. Und das richtige Milchkännchen. Auf jeden Fall braucht man eins mit Tülle, um den Milchschaum kontrolliert zu dosieren. Also empfiehlt sich hier das klassische Milchkännchen aus Edelstahl. Nebenbei hat es den Vorteil, dass man von außen die Temperatur gut fühlen kann (nicht mehr als 65° C, sonst verbrennt der Milchzucker). Man kann es gut reinigen. Außerdem ist es unten etwas weiter geformt, das macht das Gießen ebenfalls leichter. Für einen Cappuccino reicht ein kleines Kännchen (ca. 350ml), die 500ml-Variante ist optimal für 2 Cappuccini.
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Klar ist, Latte Art funktioniert nicht mit kalter oder einfach nur heißer Milch, der Schaum muss her. Und zwar in der richtigen Konsistenz. Ist er zu fest, kann er nicht durch die Oberfläche des Espresso hindurch und sich mit der Crema verbinden. Zu flüssig ist auch schlecht, dann steigt er nämlich nicht mehr zur Crema auf. Also?
Der perfekte Milchschaum braucht mikrofeine Bläschen, den sogenannten Mikroschaum. Und der entsteht, wenn man nach dem ersten Erhitzen (der „Ziehphase“) das Milchkännchen schwenkt beim Erhitzen („Rollphase“). Währenddessen werden die Luftbläschen verteilt und immer feiner – voilà: der Mikroschaum. Und den muss man schön weiterbewegen, bis man ihn in den Espresso gießt. Vorher noch einmal das Kännchen auf die Tischplatte klopfen – große Bläschen fallen dabei in sich zusammen – und dann ran an die Tasse. Die sollte am besten recht groß sein (das ist leichter für Anfänger), auf jeden Fall rund und sich nach oben weiter öffnen.
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yasamine june on unsplash
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Um ein Herz zu gießen, positioniert du das Milchkännchen so, dass der Strahl nicht in der Mitte, sondern am vorderen Tassenrand eintaucht. Dann hebst du das Kännchen ca. 5cm über die Tasse – die geschäumte Milch taucht nun unter der Crema durch und verteilt sich dann apfelförmig um die Eingießstelle. Das ist deine eigentliche „Malfläche“. Schön ruhig weitergießen, bis die Tasse halbvoll ist. Dann senkst du das Kännchen ganz dicht über die Malfläche. Der Milchschaumkreis wird immer größer, je mehr Milch du hineingießt (irgendwie logisch).
Ist die Tasse fast voll, hältst du das Kännchen wieder etwas höher und ziehst es zügig zum anderen Tassenrand. Dadurch bewegt sich die Crema mit, du bekommst die typischen 2 Hälften und die Herzspitze. Alles klar? So viel zur Theorie. Jetzt ist Üben angesagt.
Das Wichtigste beim Eingießen der Milch sind Höhe und Geschwindigkeit. Wenn du das Kännchen zu hoch hältst, hebt das die Crema an und die Milch sammelt sich darunter. Hältst du es zu tief, vermischt sich die Crema mit der Milch. Gießt du zu langsam, entsteht keine Bewegung in der Tasse und die Milch kommt auch nicht wieder hoch. Gießt du zu schnell, mischt sich die Crema so sehr mit der Milch, dass du einen schönen hellbraunen Cappuccino bekommst – schmeckt auch, aber Latte Art ist das nicht.
Wie gesagt: Üben. Üben. Üben.
Beschreibung des Entkoffeinierungs-Prozesses mit natürlicher Quellenkohlensäure
Ein elementarer Bestandteil unserer natürlichen Umwelt ist Kohledioxid, das auch als Kohlensäure bezeichnet wird. Kohlendioxid kommt in der Natur als Gas oder in Wasser gelöst vor. Es ist Bestandteil der Luft, die wir ein- und ausatmen. Es kommt vor in alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken und es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese der Pflanzen. In jüngster Zeit hat man herausgefunden, dass es auch ein ideales Extraktionsmittel für Koffein unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen ist. Dies ermöglicht es, Kaffee mit einem natürlichen, d.h. nicht chemisch-synthetischen Mittel selektiv zu entkoffeinieren.
Der besonders schonende Entkoffeinierungs-Prozess mit natürlicher Quellenkohlensäure kann wie folgt beschrieben werden:
Der Rohkaffee, d.h. nicht geröstete Kaffee, wird zunächst mit Wasser auf einen höheren Feuchtegehalt gebracht. In einem Extraktionsbehälter wird dem Kaffee dann durch zirkulierendes, flüssiges Kohlendioxid (Kohlensäure) unter hohem Druck das Koffein entzogen. Die Extraktion vollzieht sich in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem sich das CO₂ mit Koffein belädt, bis der Kaffee weitgehend von Koffein befreit ist (<0,1% bezogen auf den gerösteten Kaffee) und in einem Trockner auf schonende Art in etwa auf die Ursprungsfeuchte getrocknet werden kann. Erst nach dieser Trocknung des entkoffeinierten Rohkaffees erfolgt als weiterer Schritt die Röstung.
Die besonderen Merkmale des Entkoffeinierungs-Verfahrens mit natürlicher Quellenkohlensäure sind:
– Die Inhaltsstoffe, die für das Aroma des gerösteten Kaffees verantwortlich sind, bleiben praktisch voll erhalten (ein besonderer Vorteil bei feinen, hochwertigen Kaffee-Sorten)
– Es werden ausschließlich physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe eingesetzt: Chemisch inerte[1] Kohlensäure und reines Wasser
– Es sind dies absolut natürliche Stoffe – ein zusätzliches, wirkungsvolles Verkaufs- und Werbeargument
– Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, werden reduziert, wodurch die Bekömmlichkeit insgesamt gesteigert wird
– Es ist unübertroffen neutral in Bezug auf die Rösteigenschaften, die erwünschten Tassen-Merkmale, das Aroma, das Filterdurchlauf-Verhalten des Mahlgutes etc.
[1] Als chemisch inert (lateinisch für „untätig, unbeteiligt, träge“) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (etwa Luft, Wasser, Edukte und Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Quelle WikiPedia