Anbau

Anbau, Subst., m, auch Kaffeeanbau. Kaffeepflanzen brauchen ein ausgeglichenes Klima, genug Regen, viel Schatten und nährstoffreichen Boden. Die besten Bedingungen herrschen rund um den Äquator. Grundsätzlich gibt’s 2 Formen: ökologischen und konventionellen Anbau. Die wichtigsten Unterschiede: Bio heißt keine Pestizide, keine chemischen Dünger, Schattenbäume, Ernte von Hand. Meist Kleinbauern-Kooperativen, oft Fairtrade-Bedingungen. Konventionell bedeutet i.d.R. große Plantagen. Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel, chemischer Dünger. Belastung von Boden, Wasser und Menschen durch Chemikalien, Bodenerosion.

Anbauverband

Anbauverband, Subst., m, auch Erzeugerverband, ist ein Zusammenschluss von ökologisch wirtschaftenden Bauern und Verarbeitern. Zumeist mit Bio-Standards, die weit über denen der EU liegen. Der erste Anbauverband war 1924 Demeter.

Aufbereitung

Aufbereitung, Subst., f: auch Processing. Beschreibt die Art, wie Kaffeekirschen zu Rohkaffee verarbeitet werden. Es gibt prinzipiell 3 Varianten: Die nasse Aufbereitung: Schonende Form, bei der die grob geschälten Kaffeekirschen unter Wasserverwendung werdenfermentiert und ihren vollen Geschmack entfalten. Die trockene Aufbereitung oder Sonnentrocknung, bei der zumeist Robustas, ohne geschält (also entpulpt) zu werden, in der Sonne trocknen. Halbtrocken oder semi-washed. Hier wird zwar die Außenhaut der Kirsche entfernt, aber etwas Fruchtfleisch bleibt und beeinflusst damit das Aroma.

Bodenerosion

Bodenerosion, Subst., f. Bedeutet das Abtragen von Bodenschichten durch Überweidung, Abholzung, Entfernen der Vegetation. Verursacher sind Wind und Wasser. Das Pflanzen von Mischkulturen mit Schattenbäumen im Bio-Kaffeeanbau, Humusaufbau und Mulchen verhindert Bodenerosion. Der industrielle Plantagenanbau (Monokulturen) fördert sie.

Bohne

Bohne, Subst., f, auch Kaffeebohne. Streng genommen keine Bohne, sondern der bzw. die Kerne der Kaffeekirsche (Frucht der Kaffeepflanze). Sie liegen im roten Fruchtfleisch mit ihren abgeflachten Seiten zueinander. Jeder Kern (Bohne) hat ein Silberhäutchen, darüber eine Pergamenthaut, darüber eine Pektin-Schicht und darüber wiederum liegt das Fruchtfleisch. Bevor aus der Kirsche also Kaffeebohnen werden, muss all das sorgfältig entfernt werden. S. auch Verarbeitung. Ein Kaffeebaum liefert ausgewachsen ca. 1–2kg Bohnen im Jahr.

Casuarina

Casuarina, Subst., f, auch Kasuarine. In Wäldern wachsende Buchenart, deren Zweige an Schachtelhalme erinnern. Werden als Schattenbäume in Kaffeegärten auf Papua Neuguinea eingesetzt.

Entpulpen

Entpulpen, Vb., bedeutet das Entfernen des Fruchtfleischs (engl. Pulp) der Kaffeekirsche vom Kern, den Bohnen.

EP

EP, Abkürzung für „European Preparation“. Heißt, dass die Bohnen direkt nach der Ernte und vor Ort per Hand verarbeitet und gewaschen werden. Sie dürfen dabei eine bestimmte Mindestgröße nicht unterschreiten.

Ernteverfahren

Ernteverfahren, Subst., n. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Methoden: das Pflücken von Hand, bei dem nur die reifen, roten Kirschen abgeerntet werden. Nennt man auch Picking und ist für Bio-Kaffee Standard. Bei industriellem Kaffee werden auf großen Plantagen alle Kirschen – also auch die un- und überreifen – von einem Strauch abgestreift (Stripping).

Floater

Floater, Subst., n, engl., „Schwimmer“, bezeichnet minderwertige Bohnen mit zu kleinem oder ohne Kern. Nach dem Abschälen des Fruchtfleischs von der Kaffeekirsche kommen die Bohnen in einen Wassertank. Die guten – mit ordentlichem Kern – sinken ab. Die schlechten schwimmen oben.

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